Fast jedes fünfte Kind in MV von Armut gefährdet
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Fast jedes fünfte Kind in Mecklenburg-Vorpommern ist im vergangenen Jahr armutsgefährdet gewesen. Laut Statistischem Landesamt lebten 17,8 Prozent aller Minderjährigen in einem Haushalt, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens im Land auskommen musste. In der Gesamtbevölkerung galten im vergangenen Jahr 14,2 Prozent der Menschen als armutsgefährdet.
Damit ist die Gefahr für Kinder und Jugendliche größer, mit deutlich weniger Geld als viele andere auskommen zu müssen. Besonders groß sei diese Gefahr für Kinder von Alleinerziehenden und in Großfamilien. Während Paarhaushalte mit einem Kind mit 8,3 Prozent vergleichsweise wenig von relativer Einkommensarmut betroffen seien, treffe dies auf 39,7 Prozent der Alleinerziehenden zu. Paarhaushalte mit mindestens drei Kindern waren demnach 2022 mit einer Wahrscheinlichkeit von 28,8 Prozent von relativer Einkommensarmut betroffen. Am niedrigsten lag dem Amt zufolge die Armutsgefährdungsquote mit 4,6 Prozent bei Familien mit zwei Elternteilen und zwei Kindern.
Paarhaushalte mit einem Kind unter 14 Jahren gelten in Mecklenburg-Vorpommern den Angaben zufolge als relativ einkommensarm, wenn sie über weniger als 1931 Euro im Monat verfügen. Paarhaushalte mit einem Kind über und einem Kind unter 14 Jahren gelten bis zu einem Nettoeinkommen von 2468 Euro als armutsgefährdet. Paarhaushalte mit drei kleinen Kindern mussten demnach über ein Nettoeinkommen von mehr als 2575 Euro verfügen, um nicht als armutsgefährdet zu gelten.
Die Armutsgefährdungsquoten wurden dem Amt zufolge anhand des mittleren Einkommens der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern berechnet. Sie liegen aufgrund des allgemein geringeren Einkommensniveaus im Land etwas niedriger als die Armutsgefährdungsquoten, die auf Grundlage des mittleren Einkommens der bundesweiten Bevölkerung berechnet wurden. Bei den Ergebnissen handele es sich um erste Ergebnisse des jüngsten Mikrozensus.