Fast 1700 getötete Journalisten seit 2003
DW
Die Organisation Reporter ohne Grenzen zieht Bilanz: In den vergangenen 20 Jahren sind weltweit insgesamt 1668 Journalisten getötet worden. Die gefährlichsten Länder für Berichterstatter sind Syrien und der Irak.
1668 getötete Journalisten in den vergangenen 20 Jahren - das entspricht im Durchschnitt mehr als 80 getöteten Berichterstattern und Medienschaffenden pro Jahr, rechnet die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) in einer Bilanz vor. Die gefährlichsten Länder für Journalisten sind demnach Syrien und der Irak, wo in dem Zeitraum 578 Journalisten ihr Leben verloren - das ist mehr als ein Drittel der Gesamtzahl.
Es folgen Mexiko mit 125 getöteten Journalisten, die Philippinen (107), Pakistan (93), Afghanistan (81) und Somalia (78). Mehr als 95 Prozent der Todesopfer sind den Angaben zufolge Männer.
Die "schwärzesten" Jahre in den zwei Jahrzehnten seien 2012 und 2013 gewesen, mit 144 und 142 getöteten Journalisten "insbesondere aufgrund des Konflikts in Syrien", betonte die Organisation. Anschließend sank die Zahl, die ab 2019 zufolge "historisch niedrig" war. Im Jahr 2022 stieg sie durch den Krieg in der Ukraine allerdings wieder auf 58 an.
In Europa ist Russland das gefährlichste Land für Journalisten - seit 2003 kamen dort 20 Journalisten ums Leben - gefolgt von der Ukraine mit 19 Toten. Seit dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 wurden in der Ukraine acht Journalisten getötet. Mit acht Todesopfern in dem Beruf steht Frankreich in Europa hinter der Türkei an vierter Stelle - Grund dafür ist der tödliche Angriff auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris im Jahr 2015.
Die Kriegsberichterstattung erklärt zwar viele der Todesfälle unter Journalisten. RSF zufolge wurden allerdings in den vergangenen 20 Jahren mehr Journalisten getötet, weil sie über organisiertes Verbrechen und Korruption berichtet hatten.