Familienministerin Spiegel gesteht Lüge ein und bittet um Entschuldigung
RTL
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel bitte nicht nur um Entschuldigung für ihren Urlaub nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Sie gibt auch eine Lüge preis
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat in einem Statement um Entschuldigung für ihren Urlaub im Anschluss an die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal gebeten. Als Grund für den Urlaub gab sie familiäre Probleme an. Außerdem gesteht die Grünen-Politikerin auch ein Lüge ein: "Ich habe nicht aus meinem Urlaub heraus an den Kabinettssitzungen teilgenommen."
Ihre gesamte Erklärung sehen Sie oben im Video.
"Im März 2019 hatte mein Mann einen Schlaganfall. Dieser hat dazu geführt, dass er seitdem unbedingt Stress vermeiden musste. Die Corona-Pandemie war für uns und unsere Kinder eine große Herausforderung", sagte eine sichtlich angefasste Spiegel. "Mein Mann war stark belastet. Und es war das erste Mal, dass wir als Familie Urlaub gebraucht hatten, weil mein Mann nicht mehr konnte."
"Es war eine Abwägung zwischen meiner Verantwortung als Ministerin und meiner Verantwortung als Mutter kleiner Kinder", so die Grünen-Politikerin weiter. "Und deshalb haben wir uns entschieden, in den Urlaub zu fahren. Und das war ein Fehler, dass wir in den Urlaub gefahren sind und dass wir so lange gefahren sind. Ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung."
Spiegel ist Mutter von vier Kindern. Zu den Rücktrittsforderungen aus der Opposition äußerte sie sich nicht. "Ich möchte mich für diesen Fehler ausdrücklich entschuldigen", schloss Spiegel merklich um Worte ringend.
Zuvor hatte CDU-Chef Friedrich Merz die Entlassung von Spiegel gefordert. "Es beweist sich erneut: Für Frau Spiegel waren Urlaub und das eigene Image wichtiger als das Schicksal der Menschen an der Ahr. Der Bundeskanzler muss sie entlassen", hatte Merz gegenüber der "Bild am Sonntag" gesagt.
Spiegel war rund zehn Tage nach der Flutkatastrophe mit ihrer Familie in den Sommerurlaub nach Frankreich gefahren. Bei der Sturzflut Mitte Juli waren allein in Rheinland-Pfalz 135 Menschen ums Leben gekommen. (jda, dpa)