Fallout. Der längste Tag des Donald Trump
Die Welt
6. Januar 2021. Ein Mob stürmt das Kapitol, Vize-Präsident Pence läuft um sein Leben. Erlebt Amerika einen Putsch? Bestsellerautor Michael Wolff hat den Tag minutiös rekonstruiert – aus der Perspektive Trumps und seiner Entourage. Ein exklusiver Vorabdruck.
Schon am frühen Morgen des 6. Januar wurde die Menschenmenge immer größer, die verschiedenen Veranstaltungen zogen mehr Publikum an, als die Organisatoren erwartet hatten. Doch bislang bildete der Protest nur eine Art Grundrauschen, eine Aufwärmparty vor dem eigentlichen Ereignis, der Zählung der Wahlleute, die um 13 Uhr beginnen sollte – genauer gesagt: dem eigentlichen Nichtereignis. Die noch übriggebliebenen Mitarbeiter des Präsidenten an diesem Morgen im Weißen Haus waren Meadows, Herschmann und Scavino, während Miller, Justin Clark, Alex Cannon und Tim Murtaugh, die letzten Angestellten aus dem Wahlkampfteam, entweder von zu Hause aus arbeiteten oder, wie im Fall von Clark, sich auf dem Weg zum Winter-Treffen des RNC in Florida befanden. Alle waren heute mit ganz ähnlichen Gedanken aufgewacht: Was wird passieren, wenn der Vizepräsident nicht den Schritt geht, den der Präsident fest von ihm erwartet? Und, man täusche sich nicht, alle waren sich vollkommen im Klaren darüber, dass Mike Pence diesen Schritt nicht gehen würde.More Related News