Fall Kavala: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein
DW
Seit vier Jahren sitzt der türkische Menschenrechtsaktivist Osman Kavala in U-Haft. Zehn Länder fordern nun seine Freilassung. Die Türkei lädt als Antwort die diplomatischen Vertreter der Staaten vor.
Das türkische Außenministerium hat die Botschafter Deutschlands, der USA und acht weiterer Länder einbestellt. Den Diplomaten sei deutlich gemacht worden, dass ihr gemeinsamer Aufruf zur Freilassung des Kulturförderers Osman Kavala "maßlos und inakzeptabel" sei, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Türkei sei "ein demokratischer Rechtsstaat, in dem die Menschenrechte geachtet werden", heißt es in einer Erklärung, die nach der Vorladung der westlichen Diplomaten veröffentlicht wurde.
Auch Innenminister Süleyman Soylu reagierte empört. "Es ist nicht vorbei, bis die türkische Justiz sagt, dass es vorbei ist", sagte Soylu. Der Westen könne die Türkei nicht einschüchtern oder ihr Befehle erteilen.