
Faktencheck: Fünf Fakes über Affenpocken
DW
Wurde der Affenpocken-Ausbruch durch den Corona-Impfstoff von AstraZeneca verursacht? Stammt das Virus aus einem Labor? DW-Faktencheck hat die wichtigsten Verschwörungsmythen zu den Affenpocken überprüft.
Behauptung: Affenpocken gebe es gar nicht, sie seien ein Hoax, glauben manche in den sozialen Netzwerken. In der Berichterstattung verwendete Fotos, die in Wirklichkeit alt sind oder andere Krankheiten wie etwa Gürtelrose zeigen, sollen das beweisen. Dazu kursieren zahlreiche Bildvergleiche etwa auf Twitter
DW-Faktencheck: Falsch.
Die Affenpocken sind real. Das Virus ist seit 1958 bekannt, seit 1970 weiß man, dass es auch auf den Menschen übertragbar ist. Es gibt immer wieder Ausbrüche, die bisher auf Länder in West- und Zentralafrika beschränkt waren. In Nigeria gibt es seit 2017 einen größeren Ausbruch mit über 500 Fällen, der bis heute andauert.
Die "alten" Bilder, die beweisen sollen, dass es sich bei den Berichten über Affenpocken um Falschmeldungen handelt, sind überwiegend Agenturbilder zu der Krankheit, die seit Jahren im Bildbestand der jeweiligen Anbieter sind. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass bei medizinischen Themen die gleichen Bilder wiederholt zur Berichterstattung genutzt werden - weil die Auswahl insgesamt eher klein ist.
Einige Twitter-Nutzer stellen Affenpocken- und Gürtelrose-Artikelbilder gegenüber - die anscheinend identischen Abbildungen für die zwei unterschiedlichen Krankheiten sollen beweisen, dass die Affenpocken-Berichterstattung ein Fake ist.