Faktencheck: Führt Seenotrettung zu mehr Flüchtlingen und Migranten?
DW
Seit Jahren steht die Behauptung im Raum, Seenotrettung sei ein "Pull-Faktor" für Migranten und Flüchtlinge und schaffe einen Anreiz, den Weg nach Europa zu wagen. Aber stimmt das?
Es geht um das Argument, dass mehr Menschen die gefährliche Überfahrt etwa von Libyen oder Marokko nach Europa wagen, wenn sie annehmen können, von ihren - oft nicht seetüchtigen - Booten gerettet zu werden. Vor allem konservative Politikerinnen und Politiker sehen in der Seenotrettung einen Flucht- und Migrationsanreiz - und kritisieren in diesem Kontext zivile Seenotretter wie Sea-Watch oder Sea-Eye, die immer noch jedes Jahr Zehntausende Menschen auf dem Mittelmeer retten. Das geht teilweise bis zu Vorwürfen konkreter Absprachen mit Schleusern und somit der Unterstützung des Menschenhandels - eine Anschuldigung, die die NGOs zurückweisen.More Related News