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Faktencheck: Die Omikron-Variante ist nicht "geplant"
DW
Screenshots eines Kalenders mit der scheinbaren Vorhersage von Coronavirus-Varianten kursieren in sozialen Medien. Der soll beweisen, dass Omikron "geplant" wurde. Unser Faktencheck zeigt, warum das falsch ist.
Bereits im Sommer machten Screenshots eines angeblich geheimen Zeitplans für die Varianten des Coronavirus in den sozialen Medien die Runde. Nun gehen sie erneut viral und werden von Hunderten Accounts immer wieder gepostet und geteilt. In den Augen von manchen Menschen soll die in den Screenshots gezeigte Liste beweisen, dass die Corona-Pandemie von mächtigen Institutionen "geplant" sei.
Behauptung:
"Eine neue Variante namens Omikron ist aufgetaucht. 'Sie' haben ihren Plan vorgezogen - eigentlich war das für Mai 2022 geplant (…) was für eine Farce", schreibt eine Nutzerin. Eine weitere Nutzerin schimpft: "Omicron ist ein Fake!! Bereits am 6. August wurde geleakt, dass es für Mai 2022 geplant war." "Omikron wurde vorhergesagt, es ist alles geplant", schlussfolgert ein anderer Nutzer. Und in dieser abgewandelten Form des Screenshots wird gewarnt: "Dies sind die geplanten COVID-19-Varianten (…), sei nicht dumm, du wirst manipuliert."
DW Faktencheck: Falsch.
Manipulativ ist hier nur die Liste selbst, denn sie ist ein Fake. Nach unseren Recherchen steht die Liste in keinem Zusammenhang mit den darauf genannten Organisationen und die darauf abgebildeten "Starttermine" der Varianten passen nicht zum jeweils ersten Auftreten der bisher bekannten Varianten des Coronavirus. So trat die derzeit verbreitete Delta-Variante beispielsweise nicht wie behauptet im Juni 2021, sondern bereits im Oktober 2020 erstmals auf. Zudem entstehen Virusvarianten auf natürliche Art und lassen sich nicht planen.