Faeser will nach Bootsunglück Geschäftsmodell der Schleuser zerstören
Die Welt
Mindestens 62 Migranten sind vor der italienischen Küste ums Leben gekommen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betont, die Schaffung von legalen Migrationswegen zerstöre das Geschäftsmodell der Schleuser. Irreguläre Migration will sie weiterhin durch Migrationsabkommen mit Herkunftsstaaten begrenzen.
Das Bootsunglück vor der italienischen Küste zeigt aus Sicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Notwendigkeit für mehr legale Einreisemöglichkeiten und für eine effektivere Begrenzung der irregulären Migration. Das furchtbare Unglück im Mittelmeer sei „eine erneute schreckliche Tragödie“, sagte die SPD-Politikerin am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Sie betonte: „Wir stumpfen nicht ab angesichts dieser Not, sondern handeln trotz erheblicher Widerstände weiter, damit Menschenrechte geschützt werden und die Migration sehr viel stärker gesteuert wird, als es bislang der Fall war.“
Die Bundesregierung habe eine „Kehrtwende in der Migrationspolitik“ eingeleitet, erklärte Faeser. „Wir ermöglichen legale Migrationswege, und zugleich begrenzen wir irreguläre Migration durch Migrationsabkommen mit Herkunftsstaaten und durch den Schutz der EU-Außengrenzen.“ Dafür seien rechtsstaatliche Verfahren unter Führung einer reformierten EU-Grenzschutzbehörde Frontex erforderlich. Denn wenn Menschen nach klaren Kriterien einwandern könnten, zerstöre dies auch das Geschäftsmodell von Schleusern, die Migranten auf lebensgefährlichen Wegen in die Europäische Union bringen.