Faeser plant männerfreie Bootsfahrt - und löst Debatte aus
n-tv
Für ihren Wahlkampf in Hessen lädt Bundesinnenministerin Faeser zu einer Schifffahrt. Männliche Journalisten sollen dabei möglichst nicht an Bord kommen. Der Vorsitzende der hessischen Landespressekonferenz sieht prompt die Pressefreiheit in Gefahr - einige seiner Kollegen distanzieren sich.
Eine geplante Wahlkampfveranstaltung in Hessen auf einem Schiff mit SPD-Spitzenpolitikerinnen und rund 200 weiteren Frauen sorgt für Wirbel, weil Männer möglichst nicht an Bord kommen sollen. Die hessische SPD schrieb in ihrer Einladung zu der Veranstaltung am kommenden Samstag mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und drei Ministerpräsidentinnen: "Mit Blick auf die ausschließlich weiblichen Gäste der Schifffahrt fänden wir es thematisch stimmig, wenn auch die Presseplätze mit Frauen besetzt würden."
Männliche Pressevertreter würden aber nicht abgewiesen. Der Vorsitzende der hessischen Landespressekonferenz (LPK), Ewald Hetrodt, sagte daraufhin dem Evangelischen Pressedienst: "Das ist nicht lustig, sondern ein Anschlag auf die Freiheit der Presse."
Der Sprecher der hessischen SPD, Christoph Gehring, teilte am heutigen Donnerstag und damit eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl am 8. Oktober mit: "Bei Demos von Querdenkern, Rechtspopulisten und Rechtsradikalen werden mehr und mehr Journalisten, die einfach nur ihre Arbeit machen, von den Teilnehmern beschimpft, beleidigt, bedroht und körperlich angegriffen." Das seien "Anschläge auf die Freiheit der Presse. Unsere Medieneinladung zu der Schifffahrt am Samstag ist keiner."