Fabrikhalle brennt - giftiger Rauch zieht über Berlin
n-tv
Die Feuerwehr hat Probleme, den Brand in einer Metallfabrik in Berlin-Lichterfelde unter Kontrolle zu bekommen. In der Halle, die in Flammen steht, befinden sich Chemikalien. Die Rauchentwicklung ist nicht nur für die Einsatzkräfte gefährlich - die giftige Wolke zieht auch über Berliner Stadtteile.
Bei einem Großbrand in einer Firma für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde hat sich eine riesige Rauchwolke über dem Westen der Stadt gebildet. Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz aus und warnte vor möglichen Gesundheitsgefahren. In der Halle seien Kupfercyanid und Schwefelsäure gelagert gewesen, und während des Brands habe sich womöglich Blausäure gebildet, sagte ein Sprecher am frühen Nachmittag. In unmittelbarer Nähe seien gesundheitsgefährdende Stoffe gemessen worden. Verletzte gab es aber nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr nicht.
Ein Sprecher der Firma Diehl Metall, zu der das Werk gehört, sagte auf Anfrage, nach seinen Erkenntnissen sei keine gesundheitsgefährdende Belastung gemessen worden. Die genannten Chemikalien seien auch nur in geringen Mengen im Werk vorgehalten worden. Eine Schule in der Nähe wurde geschlossen, Lehrer und Schüler nach Hause geschickt, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Die Bevölkerung wurde per Warnapp alarmiert und zum Schließen der Fenster aufgefordert. Auf vielen Handys ploppte am Freitagmittag mit schrillendem Ton eine entsprechende Warnmeldung auf, laut der "extreme Gefahr" besteht. "Nach Auswertung der Wetterlage und der entsprechenden Windrichtung, ziehen die Rauchgase von der Einsatzstelle in nördliche Richtung", teilte die Feuerwehr mit.
In welcher Entfernung der Rauch noch gesundheitsgefährdend sein könnte, war aber nach Angaben des Feuerwehrsprechers zunächst nicht klar. Eltern von Schülern des Steglitzer Fichtenberg-Gymnasium erhielten eine Mail, wonach der Unterricht eingestellt und alle Schüler nach Hause geschickt worden seien. Das Abitur werde jedoch bei geschlossenen Fenstern fortgeführt.