
Für Russen wird jeder Luxus gestrichen
n-tv
Im Gefolge der USA drehen Großbritannien und die EU noch einmal kräftig an der Sanktionsschraube: Teure Autos, Champagner, Parfüms oder Diamanten dürften damit in Russland zur Mangelware werden. Die Kreml-Elite wird ihren Lebensstil gewaltig umstellen müssen.
Ausfuhrstopp für europäische Luxusautos oder Schmuck nach Russland, Importstopp für russischen Wodka: Angesichts der heftigen Kämpfe in der Ukraine haben die Europäische Union und Großbritannien weitere Handelssanktionen gegen Moskau beschlossen. Betroffen sind Güter im Wert von mehreren Milliarden Euro.
Auf einer im EU-Amtsblatt veröffentlichten Liste stehen teure Autos, Champagner und Diamanten. Künftig ist den EU-Staaten die Ausfuhr der meisten Fahrzeuge mit einem Wert von über 50.000 Euro untersagt. Das trifft unter anderem Premium-Hersteller wie Mercedes und BMW in Deutschland, die allerdings nicht namentlich genannt werden. Daneben werden Exporte einer Vielzahl von Genussmitteln untersagt. Dazu zählen etwa Champagner, Bier und andere Spirituosen, aber auch Trüffel oder Zigarren. Auch Pelze, Schmuck, Parfums und teure Unterhaltungselektronik stehen auf der Liste.
Die EU-Finanzminister billigten zuvor in Brüssel das vierte Sanktionspaket, mit dem auch eine Reihe von Oligarchen aus dem "inneren Kreis" des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die schwarze Liste gesetzt wird. "Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar", sagte dazu Bundesfinanzminister Christian Lindner. Auf die Sanktionsliste der EU kommt laut Diplomaten auch der russische Milliardär und Eigentümer des britischen Fußballclubs Chelsea, Roman Abramowitsch.

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: