Für geflüchtete Kinder: Mann fährt mit 3.000 Teddybären an ukrainische Grenze
RTL
Der Brite David Fricker befindet sich auf edler Mission: Mit einem Bus voller Teddys fährt er an die ukrainische Grenze - um Kindern eine Freude zu machen.
Der Brite David Fricker aus Somerset und drei seiner Freunde befinden sich auf edler Mission: Sie haben sich von ihren eigentlichen Jobs beurlauben lassen – um einen Bus mit 3.000 Teddys an Bord an ukrainische Kinder auszuliefern. Ihre Hoffnung: Die Bären sollen den Kleinen, die durch die Flucht aus ihrer Heimat alles verloren haben, ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
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Als Lokführer David Fricker vor Kurzem in Ungarn beim Packen von Lebensmittel- und Hilfsgüterpakete für ukrainische Geflüchtete hilft, spielen sich vor seinen Augen Szenen ab, die der 39-Jährige nur schwer ertragen kann. Am Bahnhof Nyugati kommen immer wieder Familien an, die vor dem grausamen Angriffskrieg auf die Ukraine geflüchtet sind. Für David besonders schlimm anzusehen: Die Kinder, die mit ihrem letzten Besitz in der Hand auf dem Bahnsteig stehen.
"Was mich am Bahnhof am meisten berührt hat, war, dass die Kinder mit nichts als ihrer Schultasche ankamen", erzählt David der Agentur "Jam Press". "Doch das Leuchten in ihren Gesichtern, als wir ihnen die wenigen Teddybären übergaben, die wir damals dabei hatten, konnte das kälteste Herz zum Schmelzen bringen."
Als er wieder zu Hause in Großbritannien ist, erwacht in dem Briten der Wille, mehr für die Kinder zu tun: David will einen ganzen Bus mieten, ihn komplett mit Teddybären füllen - und zurück an die ukrainische Grenze fahren.
Mit der Hilfe einiger Freunde schafft David es, seinen Plan in die Realität umzusetzen: Von einem Bekannten aus der Transportbranche darf er sich einen Bus mit 53 Sitzplätzen ausleihen. Durch Spenden von Freunden, Familienmitgliedern, der örtlichen Schulen und sogar einiger Unternehmen, wie der Supermarktkette Waitrose und der Kaufhauskette TK Maxx, kommen insgesamt 3.000 Teddys und Stofftiere zusammen sowie genug Geld, um die Fahrtkosten zu decken.
Jeder gespendete Bär hat ein von Hand beschriebenes Etikett, auf dem die Schüler aus Davids Heimatort ein paar liebe Worte für die geflüchteten Kinder hinterlassen haben. "Wir hoffen, dass die Bären diesen Kindern, die alles verloren haben, die Gewissheit geben, dass sie nicht alleine sind auf der Welt", sagt der Brite. "Sie sollen wissen, dass Menschen auf der ganzen Welt an sie denken und ihnen die Liebe senden, die Kinder in solchen Zeiten brauchen."
Und so macht sich David – gemeinsam mit drei Freunden – Mitte März auf den Weg nach Fehégyarmat, einer Stadt an der ukrainisch-ungarischen Grenze, wo sie das Spielzeug sowie andere Hilfsgüter und Kinderkleidung anliefern wollen. Aktuell befinden sie sich noch in Budapest. Für ihre Reise haben sich die vier Männer zehn Tage unbezahlten Urlaub genommen.