
Für ein wirksames Lieferkettengesetz
Frankfurter Rundschau
Die EU-Staaten müssen sich abheben vom Neoliberalismus und asiatischen Staatskapitalismus.
Die Corona-Krise hat gezeigt, wie anfällig und wenig nachhaltig unsere globalen Lieferketten sind. Weltweit führen die Folgen der Pandemie dazu, dass viele Kinder wieder in Bergwerken, auf Feldern und in Fabriken arbeiten müssen. Fachleuten der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge hat die Kinderarbeit im Jahr 2021 erstmals seit 20 Jahren wieder zugenommen. Das betrifft 160 Millionen Kinder.
Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Hungerlöhne dürfen von den politisch Verantwortlichen nicht hingenommen werden. Der Kampf für eine menschlichere Globalisierung muss zur Maxime der kommenden Jahre werden. Und wir müssen im Namen der Menschenwürde und des Schutzes unserer Gemeinschaft all unsere Energie darauf verwenden.
Dazu gibt es bereits Instrumente, die genutzt, verbreitet und verbessert werden müssen. Eines davon ist die Sorgfaltspflicht, also die Verpflichtung der Konzerne, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen vorzubeugen – und zwar vor der eigenen Haustür als auch andernorts.