Für Aufenthaltstitel Scheinehen vermittelt? Anklage erhoben
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Acht Männer und zwei Frauen sollen Vaterschaftsanerkennungen und Scheinehen für vietnamesische Staatsangehörige vermittelt und damit 141.500 Euro verdient haben. Die Staatsanwaltschaft erhob nun Anklage gegen die Männer im Alter zwischen 36 und 72 Jahren und die zwei Frauen im Alter von 36 und 52 Jahren wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Zwischen Februar 2016 und Dezember 2021 soll ein 67-Jähriger, dem Beteiligung an allen sechzehn Taten vorgeworfen wird, das Geschäftsmodell entwickelt haben. Die vietnamesischen Staatsbürgerinnen und Bürger sollen eine Vermittlungsgebühr zwischen 2000 und 35.000 Euro gezahlt haben, damit die Bande ihnen einen Aufenthaltstitel in Deutschland verschafft. Die Angeschuldigten suchten ihnen deutsche Staatsangehörige, die mit einer Eheschließung oder einer Vaterschaftsanerkennung einverstanden gewesen sein sollen.
Die Scheinehepartner sollen bis zu 10.000 Euro erhalten haben. Für die Vaterschaftsanerkennungen sollen zwischen 500 und 2000 Euro gezahlt worden sein. Die Angeschuldigten sollen sich unter anderem um die Beschaffung der erforderlichen Dokumente und die notwendigen Notartermine gekümmert haben, wie es hieß.