Fünfeinhalb Jahre Haft für Bürgermeister
n-tv
Ein Allgäuer Rathauschef soll die Pflegekasse mit gefälschten Rechnungen um Millionen gebracht haben. Für den Betrug zusammen mit dem Leiter eines Pflegedienstes muss er nun für Jahre in Haft.
Nürnberg (dpa/lby) - Weil er die Pflegekasse um einen Millionenbetrag betrogen hat, ist der Bürgermeister der Gemeinde Seeg im Allgäu zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt worden. Eine Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth sprach den Lokalpolitiker Markus Berktold am Donnerstag unter anderem des Betrugs in 15 Fällen und der Untreue in 37 Fällen schuldig.
Der ehemalige Leiter des örtlichen Pflegedienstes erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren und elf Monaten Jahren wegen 28-fachen Betrugs und versuchten Betrugs. Zugleich müssen die Angeklagten für den entstandenen Schaden aufkommen. Die Kammer ordnete für beide die Einziehung von Vermögen in sechs- beziehungsweise siebenstelliger Höhe ein.
Der Bürgermeister habe eine Vision für die Pflege in Seeg gehabt und zähle bis heute viele Unterstützer, sagte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsbegründung. Doch letztlich seien Vision und Strafrecht kollidiert. Der Betrug sei keine Folge von Selbstüberschätzung gewesen, sondern eine bewusste Entscheidung des Angeklagten.