Fünf Polizisten müssen auf die Anklagebank
Süddeutsche Zeitung
Die Ermittlungen der "Soko Nightlife" zum Koksskandal im Münchner Präsidium gehen zu Ende. Sie waren durch die Aussagen eines Drogendealers des hippen Partyvolks in der City in Gang gekommen. Insgesamt 24 Beamten drohen Konsequenzen.
Als Stefan H. (Name geändert) am Morgen des 8. April 2018 völlig zugekokst mit seinem Auto in der Müllerstraße gegen ein Garagentor rauschte, ahnte niemand, welche Welle der kleine Unfall auslösen würde. Stefan H. war der Drogendealer der Reichen und Schönen, des hippen Partyvolkes in der City - und der Dealer der Polizei. Stefan H. packte als Kronzeuge aus und bis heute haben die internen Ermittler beim Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) 37 Kollegen und 21 weitere Beschuldigte in die Mangel genommen. Bei 24 Polizisten wurde die Soko "Nightlife" in Sachen Drogen fündig, fünf von ihnen müssen sich demnächst vor Gericht verantworten. Ein suspendierter Beamter war sogar untergetaucht und wurde am Montagabend festgenommen.