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Füllige Frauen im TV - nur der Sidekick?
n-tv
"Zu dick, zu unbeweglich, einfach eine fette Sau" - was mehrgewichtige Schauspielerinnen sich anhören müssen, geht gar nicht. Lange waren sie eher nur in Nebenrollen zu sehen. "Tatort"-Darstellerin Stefanie Reinsperger kann ein Lied davon singen, warum sich das dringend ändern muss.
Wenn man Menschen fragt, ob andere Leute schon mal ungebeten ihr Aussehen kommentiert haben, dann könnten wohl viele etwas erzählen. Vielleicht waren es die eigenen Eltern. Oder ein Kollege hat einen blöden Spruch gebracht. Menschen in der Öffentlichkeit trifft das besonders. Stefanie Reinsperger kennt das. Die Österreicherin gehört zu den Schauspielerinnen, die gerade besonders gefeiert und oft porträtiert werden. Jüngst hat man die 34-Jährige im Dortmunder "Tatort" als Rosa Herzog gesehen. Am Berliner Ensemble spielt sie regelmäßig Theater, etwa im "Theatermacher". Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" nannte sie mal die "größte Kraftschauspielerin an den deutschsprachigen Bühnen".
Im vergangenen Jahr hat Reinsperger ein Buch veröffentlicht. In "Ganz schön wütend" setzt sie sich mit der Wut auseinander, mit dem Aufwachsen, mit dem Patriarchat, mit dem Theater. Und mit den Erfahrungen, die sie gemacht hat, wenn Menschen meinten, ihr Aussehen kommentieren zu müssen.
Sie habe schon Hasskommentare online auf Plattformen bekommen, erzählt Reinsperger der Deutschen Presse-Agentur. "Dass ich zu dick, zu fett sei, um bestimmte Rollen zu spielen; dass ich mich gar nicht bewegen könnte; dass ich eine fette Sau sei, die abgestochen gehört." Manchmal sei das auch verpackt in Autogrammwünsche, die an ihre Agentur geschickt würden. Es gebe auch Menschen auf der Straße, die einen beschimpften.