Expertin: Starkregen nicht unbedingt Segen für Böden
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Müncheberg (dpa/bb) - Die starken Regenfälle haben nach Ansicht der Brandenburger Agrarwissenschaftlerin Katharina Helming nicht flächendeckend für eine Durchfeuchtung des Bodens gesorgt. "Besonders in Ost- und Mitteldeutschland ist der Boden bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter trotz Regen noch zu trocken", sagte Helming, Co-Leiterin des Programmbereichs 3 Agrarlandschaftssysteme am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell habe sich die Durchfeuchtung der oberen 25 Zentimeter etwas verbessert.
"Wir beobachten in den letzten Jahren eine Zunahme an Extremwetterereignissen: also extreme Dürre, Hitze, Starkregen und Hagel auch in Folge des Klimawandels", sagte Bodenexpertin Helming. Die Bodengesundheit und damit der Wasserhaushalt müsse gezielt verbessert werden. "Ein guter Wasserrückhalt im Boden ist die beste Versicherung gegen die Folgen des Klimawandels in der Landwirtschaft", betonte sie. In den vergangenen niederschlagsarmen Wochen und Monaten sei der Boden stark ausgetrocknet. "Starker Regen kann nun nicht so schnell eindringen", sagte Helming. Das Wasser fließe oberflächlich ab, obwohl alles trocken sei. Obere, besonders fruchtbare Schichten könnten auch weggeschwemmt werden. Wertvolle organische Substanz und Nährstoffe werden abgetragen. "Im schlimmsten Falle kann es zu Rinnen- oder Furchenbildung auf den Äckern kommen", sagte die Wissenschaftlerin. Die Folge seien Schäden auf den Ackerflächen.More Related News