Expertin: Promovierende haben gute Jobchancen in Thüringen
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Knapp 6000 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten zuletzt in Thüringen an ihrer Promotion. Der Weg in die Forschung ist für viele steinig - doch es gibt auch Alternativen.
Jena (dpa/th) - Viele Nachwuchswissenschaftler verwerfen im Laufe einer Promotion einer Expertin zufolge das Karriereziel Wissenschaft. Nur für etwa die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden käme von vornherein eine Laufbahn an einer Universität überhaupt in Frage, sagte die Leiterin der Graduierten-Akademie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Gunda Huskobla. Davon landeten am Ende nur 15 Prozent in der Forschung, der Rest verlasse die Uni.
Vor allem in der optischen Industrie hätten Absolventen gute Jobchancen in Thüringen, sagte sie weiter. Aber auch für Geistes- und Sozialwissenschaftler biete etwa Weimar mit seinen Kultureinrichtungen gute Anlaufstellen. Außerdem gebe es in Thüringen eine große Dichte an außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Anders als in einigen Metropolen sei jedoch vielerorts in Thüringen ein Basisniveau an Deutsch notwendig, sagte Huskobla. Im Jahr 2022 kamen nach Angaben des Wissenschaftsministeriums, wo sich kürzlich etliche Akteure aus der Hochschullandschaft zu dem Thema austauschten, rund 28 Prozent der 5900 Promovierenden an Thüringer Hochschulen aus dem Ausland. Im Jahr 2020 hatte es demnach noch 5700 Doktoranden in Thüringen gegeben. Huskobla sprach in dem Zusammenhang aber auch von einem "Corona-Knick" bei angehenden Medizinern im Jahr 2020. Zumindest in Jena waren die Zahlen demnach vor der Pandemie höher.