Experten empfehlen Umbenennung belasteter Straßennamen
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An die NS-Zeit erinnernde Straßennamen gibt es auch in Wiesbaden. Wie viele sollten laut Experten künftig anders heißen?
Wiesbaden (dpa/lhe) - Historisch belastete Straßennamen? Eine Fachkommission hat in Wiesbaden die Umbenennung von 18 nach Persönlichkeiten benannten Verkehrsflächen und Gebäuden empfohlen. Am Mittwoch präsentierte sie einen Abschlussbericht nach der Prüfung von 71 derartigen Fällen in der hessischen Landeshauptstadt.
2018 habe eine Bürgerinitiative Unterschriften für die Umbenennung der Pfitznerstraße gesammelt, teilte die Kommune mit. Der Komponist, Dirigent und Autor Hans Pfitzner habe "in seinen politischen Schriften ab 1898 offen antisemitisch" argumentiert - auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg. 2020 habe die Stadtverordnetenversammlung die Umbenennung in Johannes-Brahms-Straße und die Einrichtung einer Historikerkommission beschlossen.
Kulturdezernent Hendrik Schmehl erklärte: "Der Fall Pfitzner zeigte, dass der Umgang mit persönlichen Verstrickungen und dem Handeln von Persönlichkeiten in der NS-Zeit mit größerer zeitlicher Distanz neu diskutiert und bewertet werden kann."