
Experte: Pandemie-Übung von 2007 zu wenig genutzt
n-tv
Für den Ausbruch einer Supergrippe üben Behörden im Jahr 2007 den Ernstfall. Dabei kommen etliche Schwachstellen ans Licht. Die Folge: Anweisungen für eine bessere Krisenvorsorge. Doch die wurden kaum umgesetzt, kritisiert der einstige Übungsleiter.
Der Koordinator der letzten großen bundesweiten Pandemie-Übung 2007 beklagt eine unzureichende Umsetzung der damaligen Erkenntnisse in der heutigen Corona-Krise. Mit Blick auf die aktuelle Seuche sagt Wolfgang Grambs: "Wir sind eigentlich nie vor die Lage gekommen." Etwa bei Impfungen und Schulschließungen habe Deutschland zu spät und nicht optimal gehandelt. Bei einer besseren Umsetzung der Empfehlungen von 2007 wäre das Land nicht "relativ unvorbereitet" in eine Krise geschlittert, die sich anders als ein Stromausfall über Wochen angekündigt habe - etwa mit negativen Nachrichten aus China. Nach einer zweijährigen Vorbereitung hatten Behörden von Bund und Ländern, Unternehmen und andere Organisationen bei der zweitägigen Abschlussübung "Lükex 2007" den Ausbruch einer Supergrippe mit 27 Millionen Kranken und mehr als 100.000 Toten simuliert. Nur mit Computern und Stiften - reale Einsatzfahrten gab es nicht. Der Kommandostand war in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz eingerichtet.More Related News