Experiment? Profit-Gier? Oder endlich wieder reine Fußball-Freude?
Die Welt
Ausgerechnet jetzt. Die Entscheidung für ein volles Stadion im Berliner Derby bei rasant steigenden Corona-Zahlen und bekanntem Krawall-Risiko sorgt für Diskussionen. Union, Hertha und die Berliner Politik setzen auf die Vernunft der Anhänger.
Vor knapp zwei Jahren war es, als beim Berliner Derby letztmals Zuschauer waren. Damals, am 2. November 2019, gewann der 1. FC Union daheim mit 1:0 gegen Hertha BSC. Im Anschluss aber bestimmte nicht das sportliche Geschehen die Schlagzeilen, sondern abgefeuerte Leuchtraketen und Anhänger, die auf den Platz gerannt waren, um zum gegnerischen Block zu gelangen. Torhüter Rafael Gikiewicz, der inzwischen beim FC Augsburg spielt und damals noch bei Union unter Vertrag stand, stellte sich aufgebrachten Union-Fans in den Weg.
Wenn beide Klubs aus der Hauptstadt nun am Samstag (18.30 Uhr, Sky) erneut aufeinandertreffen, sind Leuchtraketen aus dem Fanblock nicht die größte Sorge. Die Bedrohung ist unsichtbar und doch allen bekannt. Die Entscheidung, trotz Corona-Rekordzahlen ausgerechnet für das brisante Duell wieder die maximale Zuschauerzahl zu erlauben, sorgt in der Hauptstadt für Diskussionen.