Ex-Vize-Regierungssprecherin Demmer ist RBB-Intendantin
n-tv
Der RBB hat eine neue Spitze. Doch der Weg dorthin war bis zum letzten Meter steinig. Kurz vor der Wahl zogen zwei Bewerber zurück. Noch am Tag der Abstimmung gibt es Rufe nach einer Neuauflage des Verfahrens. Nun soll Ulrike Demmer als neue Intendantin die Sendeanstalt befrieden und reformieren.
Die frühere Vize-Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, wird neue Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Sie sei mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit von 24 anwesenden Rundfunkratsmitgliedern gewählt worden, teilte der RBB mit. Der insgesamt 30-köpfige Rundfunkrat ist eines der beiden Kontrollorgane des Senders. Die 50-Jährige folgt auf Katrin Vernau, die das Amt im September interimsmäßig von Patricia Schlesinger übernommen hatte. Diese war nach vielen gegen sie erhobenen Vorwürfen hinsichtlich ihrer Amtsführung zuerst zurückgetreten und später fristlos entlassen worden.
Demmer, die für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wurde, muss ein 49-Millionen-Einsparprogramm umsetzen und die Folgen des fast ein Jahr alten Skandals um Vetternwirtschaftsvorwürfe gegen Ex-Intendantin Schlesinger weiter aufarbeiten. Es gilt, das angekratzte Image des Senders wieder zu stärken. Demmer war von 2016 bis 2021 stellvertretende Sprecherin der vergangenen schwarz-roten Bundesregierung von Angela Merkel.
Ursprünglich hatte es vier offizielle Kandidaten für den Posten gegeben, zu Beginn der außerordentlichen Sitzung des Rundfunkrates waren es nur noch zwei: Demmer und Heide Baumann, die zuletzt Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland war. Diese zog laut RBB aber nach dem zweiten Wahlgang ihre Kandidatur zurück.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.