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Ex-Siemens-Chef: Wer Karriere machen will, darf nichts vorspielen – „Die Organisation merkt das“
Frankfurter Rundschau
Als ehemaliger Vorstandschef von Siemens weiß Joe Kaeser, wie man es an die Spitze eines Unternehmens schafft. Authentizität ist einer von zwei Erfolgsfaktoren.
Nach mehr als 40 Jahren bei Siemens schied der 64-jährige Joe Kaeser 2021 als Vorstandschef beim Technik-Konzern aus. Der studierte Betriebswirt hatte eine steile Karriere bei Siemens hingelegt: 2006 wurde Kaeser Finanzchef, 2013 schaffte er es schließlich an die Spitze und wurde CEO. Dabei war das Leben an der Spitze nicht immer ein Zuckerschlecken. Kompromisse gehören in dieser Position dazu, auch wenn es um die eigenen Werte und Ansichten geht, wie er kürzlich verraten hat. „Du kannst in dieser Position nicht mehr nur du selbst sein“, erzählt Kaeser dem Magazin Business Insider. „Ich musste viele Rollen ausfüllen und in grundverschiedenen Welten agieren“, so Kaeser. „Mit dieser Spreizung umzugehen ist nicht immer einfach.“ Obwohl Kaeser in der Öffentlichkeit stets als starker Meinungsführer aufgetreten ist, so war etwa jede Äußerung zu gesellschaftspolitischen Themen stets eine „Gratwanderung“, wie er unumwunden zugibt: „Am Ende des Tages war ich ein Angestellter, der den Aktionären, den Kunden und Mitarbeitern verpflichtet ist. Aber auch der Gesellschaft.“ Deshalb müsse sich auch ein CEO zu gesellschaftspolitischen Themen äußern und dafür die Verantwortung übernehmen. Lesen Sie auch: Vorstellungsgespräch: Mit diesem 4-Sekunden-Trick hinterlassen Sie gleich einen guten Eindruck.More Related News