
Ex-Radstar Jan Ullrich gesteht Doping
n-tv
Der frühere Radstar Jan Ullrich hat erstmals explizit zugegeben, während seiner Karriere Dopingmittel genommen zu haben. Das sagt der 49-Jährige bei der Vorstellung der Amazon-Dokumentation "Jan Ullrich - Der Gejagte" in München.
Was Jan Ullrich zuletzt wiederholt angedeutet hat, spricht er nun offen aus: "Ja, ich habe gedopt", gesteht der ehemalige deutsche Radsport-Held, der 1997 im Trikot des Teams Telekom die Tour de France gewonnen hatte und damit einen riesigen Hype auslöste, bei der Vorstellung der neuen Amazon-Dokumentation "Jan Ullrich - Der Gejagte" in München. "Wenn ich meine Geschichte erzählt hätte, hätte ich viele schöne Jahre gewinnen können. Ich hatte die Eier nicht. Es tut total gut, es auszusprechen."
Nach fast zwei Jahrzehnten Schweigen und einem heftigen Alkohol- und Drogenabsturz hatte er diese Woche erstmals über jahrelanges Doping in seiner Equipe berichtet. "Ich weiß nicht, ob man das aus heutiger Sicht verstehen kann. Aber damals fühlte sich das alles völlig normal an", sagte der Ex-Radsportler zuvor bereits dem "Stern". Doping zur Wahrung der Chancengleichheit - so wurden die verbotenen Substanzen gerechtfertigt. "Ohne nachzuhelfen, so war damals die weitverbreitete Wahrnehmung, wäre das so, als würdest du nur mit einem Messer bewaffnet zu einer Schießerei gehen", ergänzte der 49-Jährige bereits vor seinem Geständnis.
Er habe sich "schuldig gemacht" und fühle sich "schuldig", führte Ullrich nun bei der Doku-Vorstellung aus. Im Gespräch mit dem Sportinformationsdienst hatte er zuvor ausführlich über Eigenblutdoping als Profi gesprochen hatte. "Ich wusste intern, dass ich mich auch medizinisch anpassen musste", sagte er.

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