Ex-Premier Olmert sagt Netanjahus Untergang voraus
n-tv
In seiner Amtszeit schlägt Israels Ex-Premier Olmert eine umfassende Zweistaatenlösung vor und scheitert am Nein der Palästinenser. Nun will er an den Plan von damals anknüpfen. Nachfolger Netanjahu wirft er vor, die Hamas gestärkt zu haben, um Friedensverhandlungen zu vermeiden.
Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat seinem Nachfolger Benjamin Netanjahu vorgeworfen, die Hamas bewusst gestärkt zu haben. "Der kontinuierliche und konsequente Aufbau der Hamas war eine kalkulierte Strategie von Netanjahu", sagte Olmert in einem Interview mit dem "Spiegel".
Er selbst habe während seiner Amtszeit von 2006 bis 2009 die Freilassung von palästinensischen Top-Terroristen im Austausch gegen israelische Geiseln abgelehnt, Netanjahu hingegen habe 2011 rund tausend palästinensische Gefangene freigelassen, darunter den heutigen Führer der Hamas in Gaza Yahya Sinwar. "Jetzt nennt Netanjahu ihn einen Nazi, aber damals hat er ihn freigelassen und dabei geholfen, ihn zum Führer der Hamas zu machen", sagte Olmert dem Magazin.
Olmert fügte hinzu, dass die Sicherheitsdienste Netanjahu in den vergangenen Jahren immer wieder angeboten hätten, Sinwar auszuschalten. "Aber Bibi wollte das nicht." Der Grund sei gewesen, so Olmert, dass "die Alternative gewesen wäre, mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zu verhandeln."