Ex-NATO-Generalsekretär will Härte gegen Putin
n-tv
Anders Fogh Rasmussen sieht im russischen Angriff auf die Ukraine die Fortsetzung eines Krieges, auf den die Weltgemeinschaft nicht hart genug reagiert habe. Als Lektion aus der Geschichte fordert der ehemalige NATO-Generalsekretär nun, alte Fehler nicht zu wiederholen.
Der frühere NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen betrachtet den russischen Einmarsch in die Ukraine als eine Fortsetzung der Besetzung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Zu sehen, wie eine Atommacht eine vollständige Invasion in ein Nachbarland in Gang setze, sei zwar schwer zu glauben gewesen, sagte er auf dem Kopenhagener Demokratie-Gipfel seiner Stiftung Alliance of Democracies. "Eigentlich hätten wir nicht überrascht sein dürfen", fügte er hinzu.
Der eingeschlagene Weg des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei niemals verheimlicht worden. Dieser Weg sei unter anderem in Putins Reden klar geworden, in denen er der Ukraine das Existenzrecht abgesprochen habe, aber auch in der Tötung von Dissidenten und politischen Gegnern und vor allem in der Krim-Invasion 2014. "Wir dürfen nicht vergessen: Das ist kein neuer Krieg, es ist eine Fortsetzung, eine Eskalation eines Krieges, der 2014 begonnen hat", sagte der frühere dänische Regierungschef.
Damals habe man nicht stark genug reagiert, kritisierte er. Man habe weiter russisches Öl und Gas gekauft, Russland die Olympischen Spiele und die Fußball-WM ausrichten lassen und Putin ermöglicht, mit all dem durchzukommen. "Wir haben die Lektionen der Geschichte nicht gelernt: Diktatoren zu beschwichtigen, führt nicht zu Frieden. Es führt zu Krieg und Konflikt."