Ex-Landtagsfraktionschef Junge verlässt AfD – und teilt gegen Gauland und Höcke aus
Frankfurter Rundschau
Der ehemalige Fraktionschef der AfD im Landtag von Rheinland-Pfalz verlässt die Partei. Das erklärt er auf Facebook. Dabei spart er nicht mit Kritik.
Berlin - Mit Kritik am Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland verabschiedet sich der ehemalige Fraktionschef der AfD im rheinland-pfälzischen Landtag, Uwe Junge, kurz vor der Bundestagswahl 2021 aus der Partei. Auf seiner Facebook-Seite gab er am Samstag seinen Austritt aus der AfD bekannt. Bundestagsfraktionschef Gauland habe lange seine schützende Hand über den „völlig überschätzten“ Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke und andere Protagonisten des Rechtsaußen-Flügels der Partei gehalten. Damit habe er dem Ansehen der Partei Schaden zugefügt. Junge, der bei der zurückliegenden Landtagswahl nicht mehr angetreten war, beklagte zudem eine „negative Veränderung der Mitgliederstruktur“. Damit sei eine Umkehr der Entwicklung nicht mehr möglich, weil vernünftige und gebildete Menschen schon bei dem ersten Besuch einer Veranstaltung der AfD „von der überreizten Stimmung, gepaart mit wilden Verschwörungstheorien und teilweise unflätigem Benehmen abgeschreckt werden, während sich der blökende Stammtischprolet wie zu Hause fühlt“. Junge hatte im vergangenen Juni auch in der eigenen Partei Kritik auf sich gezogen, als er die Regenbogen-Kapitänsbinde von National-Torwart Manuel Neuer auf Twitter als „Schwuchtelbinde“ bezeichnet hatte. Später löschte er den Tweet und entschuldigte sich für den Begriff.More Related News