Ex-General: "Wir Europäer sind Habenichtse"
n-tv
Der Krieg in der Ukraine geht weiter. Ein Ende kann nur durch Diplomatie erreicht werden. Darüber waren sich am Montagabend die Gäste in der Sendung "hart aber fair" in der ARD einig. Doch die Diplomatie liegt auf Eis.
In der Ukraine tobt der Krieg unvermindert weiter. Ein Ende ist nicht in Sicht. Doch genau das ist dringend nötig. Eine militärische Lösung ist in weiter ferne. Wie der russische Präsident Wladimir Putin trotzdem gestoppt werden kann, war am Montagabend eines der Themen in der ARD-Sendung "Hart aber fair". Eine Lösung könnten nach Meinung der Gäste weitere diplomatische Gespräche sein. Denen verweigert sich Putin jedoch im Moment. Doch Brigadegeneral a.D. Erich Vad wirft in der Sendung auch der NATO mangelnde Gesprächsbereitschaft vor.
Putin habe es nicht geschafft, die Ukraine in den ersten 72 Stunden zu überrumpeln. "Das gibt den Ukrainern Hoffnung", sagt die Grünen-Politikerin und Publizistin Marina Weisband, die in Kiew geboren ist. Dort lebt ihre Familie noch immer. Sie spricht täglich mit ihren Angehörigen und beschreibt deren Situation: "Die Menschen versuchen, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen." Den Krieg nehmen sie sogar mit Humor, erzählt sie. Sie habe gefragt, wie es den Kindern ihrer Verwandten in Kiew gehe. Die Antwort: Ihr schwerhöriger Onkel Kolya drehe einfach den Fernseher laut auf, dann würden sie die Schüsse nicht hören. Die Menschen bereiteten sich auf eine Belagerung vor, sie horteten Lebensmittel und Wasser.
Eine Flucht aus Kiew sei nicht mehr möglich, das sei physisch zu gefährlich, so Weisband. Man höre Geschichten von Frauen, die aus ihren Autos geworfen worden seien, dann wären die Autos beschlagnahmt worden. "Nicht unbedingt von der Armee - es ist im Moment alles Mögliche auf den Straßen unterwegs", beschreibt die Politikerin die Situation in der ukrainischen Hauptstadt. Und sie fasst zusammen: "Die Menschen werden weiter kämpfen. Je mehr Putin demonstriert, was für stalinistische Maßnahmen er im eigenen Land durchzieht, desto mehr wird den Ukrainern klar, dass dort für sie keine Zukunft ist, nachdem sie die Demokratie erkämpft haben."