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Ex-Geheimdienstkoordinator als Lobbyist für Hersteller von Spähsoftware
Die Welt
Der Ex-Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer machte Lobbying für die umstrittene Firma Intellexa. Deren Spähsoftware löste einen Skandal in Griechenland aus. Eine Bundesbehörde räumt jetzt Kontakte mit Intellexa ein.
Mit seinen inzwischen 83 Jahren könnte sich Bernd Schmidbauer längst zur Ruhe setzen. Aber dafür ist der frühere Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt viel zu umtriebig. Der Christdemokrat pflegt seine Netzwerke, unterhält eine Beratungsfirma im oberschwäbischen Ravensburg – und er arbeitet bis heute als Lobbyist.
In der Wahl seiner Kunden ist er dabei nicht übertrieben wählerisch. So war er nach Recherchen von WELT und dem Südwestrundfunk (SWR) noch mindestens bis Februar 2022 mit verschiedenen deutschen Behörden im Interesse der umstrittenen Firma Intellexa in Kontakt.