Ex-Biathlon-Boss wegen schwerer Korruption angeklagt
n-tv
Anders Besseberg ist 25 Jahre lang der Chef des Biathlon-Weltverbands. Doch auf seiner langen Amtszeit liegt ein riesiger Schatten, denn der Norweger soll korrupt gewesen sein. Vor allem soll er Zuwendungen aus Russland angenommen haben.
Der frühere Präsident des Biathlon-Weltverbandes IBU, Anders Besseberg, wird in Norwegen wegen schwerer Korruption angeklagt. Wie die norwegische Ermittlungsbehörde für Wirtschaftskriminalität mitteilte, geht es um Taten im Zeitraum von 2009 bis 2018. Besseberg soll demnach unter anderem Bestechungen in Form von Uhren, Jagdausflügen und -trophäen, Prostituierten und einem geleasten Auto, das er zwischen 2011 und 2018 in Norwegen genutzt habe, angenommen haben.
Bessebergs Anwalt Christian B. Hjort erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme an die norwegische Nachrichtenagentur NTB: "Besseberg bleibt dabei, dass er sich nie hat bestechen lassen oder versucht hat, die Anti-Doping-Arbeit der IBU zum Vorteil von jemandem zu beeinflussen."
Die Vorwürfe aber wiegen schwer: Der mittlerweile 77-Jährige soll gemeinsam mit IBU-Generalsekretärin Nicole Resch über Jahre russische Machenschaften gedeckt haben. Insbesondere soll er auf die Vertuschungsversuche des staatlichen Dopingsystems Russlands eingegangen sein und eine Vergabe der WM 2021 an Tjumen forciert haben.