EVG und Transdev einigen sich auf Tarifabschluss
n-tv
420 Euro mehr im Monat und eine Inflationsprämie von bis zu 1400 Euro: Die EVG hat sich mit dem Bahn-Konkurrenten Transdev auf einen 21-monatigen Tarifvertrag geeinigt. Wie es mit dem Branchenführer Bahn weitergeht, will die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilen.
Die Eisenbahnergewerkschaft EVG hat in der Tarifrunde mit vielen Firmen einen ersten Abschluss mit einem Konkurrenten der Deutschen Bahn (DB) erzielt. Man habe sich mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe auf eine Lohnerhöhung von insgesamt 420 Euro verständigt, teilte die EVG mit. Nachwuchskräfte sollen 220 Euro mehr im Monat erhalten. Hinzu komme eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 1400 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 21 Monate betragen. Die Transdev ist nach der staatseigenen DB AG das größte Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland. Dazu gehören etwa die Bayerische Regiobahn, die Bayerische Oberlandbahn, die NordWestBahn und die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft.
Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn. In der Tarifrunde mit der DB will sich die EVG erst am morgigen Mittwoch zum bisherigen Verhandlungsstand äußern. Ab heute Abend werde die zuständige Tarifkommission tagen und ein erstes Votum zum "aktuellen Zwischenstand" sei für Mittwochmittag geplant, erklärte die EVG. Danach werde der Bundesvorstand der EVG zusammenkommen und ebenfalls eine Bewertung abgeben. Erst dann sei klar, wie es weitergehe.
EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay forderte die Deutsche Bahn auf, dem Beispiel ihrer Konkurrenzfirmen zu folgen. "Wir zollen der Transdev und allen Unternehmen, die vergleichbare Angebote vorgelegt haben, großen Respekt, vor dem Marktführer die Messlatte zu legen und damit neuen Schwung in die Verhandlungen zu bringen." Hier mache die Branche deutlich, was nötig sei, um die Leistungen der Beschäftigten auch finanziell zu honorieren. "Daran sollte sich die DB AG ein Beispiel nehmen", betonte Ingenschay.