Europas gefährliches Pokerspiel mit Maduro
Die Welt
An diesem Sonntag wird in Venezuela gewählt. Die Regionalwahlen sind die erste Abstimmung seit 2017, an der die Opposition teilnehmen darf. Erstmals seit 15 Jahren sind zudem EU-Wahlbeobachter im Land unterwegs. Doch die Mission ist riskant – ein Comeback von Diktator Maduro möglich.
Der Mann fürs Grobe in Venezuela ist misstrauisch. Diosdado Cabello ist die Nummer zwei in der Hierarchie der regierenden Sozialisten hinter Präsident Nicolás Maduro und Anführer der gefürchteten wie brutalen regierungsnahen paramilitärischen Milizen. Hinter dem Besuch der internationalen Wahlbeobachter der Europäischen Union vermutet er ganz andere Motive als die unabhängige Beobachtung der mit Spannung erwarteten Regionalwahlen am Sonntag.
Einige würden eine Haltung an den Tag legen, als würden sie Venezuela ausspionieren wollen, sagte Cabello in seiner wöchentlichen TV-Sendung, in der er Oppositionellen und Menschenrechtsverteidigern gerne auch mal Prügel mit dem Schlagstock androht.