Europas Fußballmarkt wächst wieder
DW
Das Fußballgeschäft in Europa ist trotz Corona in der Saison 2020/21 gewachsen. Es klaffen aber große Lücken zwischen den Spitzen-Clubs aus den Top-Ligen und den weniger finanzstarken Vereinen und unteren Ligen.
Leere Stadien, gespenstische Stille, hin- und wieder unterbrochen vom Schiedsrichterpfiff. Dann wieder Kommandos der Spieler, gebrüllte Anweisungen vom Trainer an der Seitenlinie. Fußball ohne Publikum war für Fans und die Akteure auf dem Rasen eine Veranstaltung, die mehr als gewöhnungsbedürftig war. Und für die Club-Verantwortlichen war sie eine Achterbahnfahrt ins Ungewisse. Trotzdem haben Europas Profi-Ligen in der Saison mit den längsten Corona-Einschränkungen der Pandemie besser abgeschnitten als befürchtet.
Um zehn Prozent konnten Europas Profiligen im Schnitt den Umsatz in der Katastrophen-Saison 2020/21 nach oben schrauben. Ohne Transfererlöse stieg der Gesamtumsatz im europäischen Fußballmarkt in der Saison 2020/21 um 2,4 Milliarden Euro auf 27,6 Milliarden Euro, heißt es in einer soeben veröffentlichten Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte.
Die Saison war wie keine andere zuvor, nachdem staatliche Kontaktbeschränkungen die Fußball-Clubs zu Geisterspielen gezwungen hatten. Die Einnahmen aus Ticket-Verkäufen waren im März 2020 praktisch über Nacht komplett weggefallen.
Selbst als im Herbst 2020 wieder eine begrenzte Zahl von Zuschauern in die Bundesliga-Stadien zurückkehren durfte, führte der Einbruch der Spieltagerlöse um 94 Prozent zu einem Umsatzrückgang von 203 Millionen Euro auf drei Milliarden Euro, ein Minus von sechs Prozent.
Nach den Lockerungen im Spätsommer und Herbstbeginn stand aber spätestens ab November die Saison 2020/21 wieder unter dem Zeichen der globalen COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen und Einschränkungen. Geisterspiele oder Partien mit nur ein paar Tausend Zuschauern prägten den Großteil der Saison.