
Europäischer Skorpion: Klein, harmlos, bald hier verbreitet?
n-tv
Der Europäische Skorpion lebt normalerweise vor allem in Südeuropa. Doch als blinder Passagier im Reisegepäck oder Auto schafft er es bis nach Bayern. Könnte er sich dauerhaft hier ansiedeln?
München (dpa/lby) - Skorpione gibt es in Deutschland in freier Natur eigentlich nicht. Doch immer wieder entdecken Menschen Exemplare in Bayern. Dabei handele es sich um Europäische Skorpione, die eigentlich hauptsächlich in Südeuropa lebten, erläutert die Expertin Jennifer Vogl von der Reptilienauffangstation in München. Diese reisten oft unbemerkt im Reisegepäck von Urlaubern mit nach Bayern, wo diese manchmal Monate in der Umgebung überleben könnten. Im Zuge der Klimaerwärmung könnten sich diese sogar über Südeuropa hinaus ausbreiten, schätzt Vogl. Ein Grund für Panik ist das aber nicht.
Skorpione der Gattung Euscorpius sind nur wenige Zentimeter groß und ihre Stiche gelten laut dem Landesamt für Umwelt als eher harmlos. Meist seien die Stiche sogar weniger schmerzhaft und giftig als die einer Biene, ergänzt Vogl. "Die Tiere sind auch recht tolerant und stechen erst nach mehrmaliger Provokation zu."
Solange es draußen warm ist, fühlen sich die eingeschleppten Spinnentiere nach Angaben von Vogl auch in Bayern wohl. Meist verstecken sie sich unter Blättern, Moos oder Holz. "Zur kalten Jahreszeit suchen die Tiere wärmere Orte auf und werden daher oft in Wohnungen entdeckt", sagt Vogl.