Eurodac: NGOs warnen vor "Massenüberwachung"
ZDF
In einer Datenbank werden bereits die Fingerabdrücke von illegal einreisenden Migranten gespeichert. Nun will die EU einen Schritt weitergehen.
Flüchtlingskinder, die an Europas Grenzen fotografiert und deren Gesichter in einer zentralen Datenbank gespeichert werden – in einem System, auf das auch Staatsanwaltschaften zugreifen können: Chloé Berthélémy geht das zu weit. Die Digital-Aktivistin warnt vor einem "Werkzeug zur Massenüberwachung".
Es geht um ein System, das sich Eurodac nennt, und seit 2003 eingesetzt wird. In der Datenbank werden Fingerbadrücke von Migranten gespeichert, die illegal nach Europa einreisen. Die EU will so verhindern, dass Asylbewerber:innen in mehreren Staaten gleichzeitig Asyl beantragt.
Seit 2016 plant die EU-Kommission, Eurodac auszubauen. Die Datenbank, so die Behörde, sei ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen illegale Migration. Chloé Berthélémy, die als Politikberaterin für die Brüsseler NGO 'European Digital Rights' arbeitet, nennt die Reform dagegen eine "Waffe gegen Migranten".