EU-Kommission stellt Türkei desaströses Zeugnis aus
DW
Die EU-Beitrittsgespräche liegen schon lange wegen der aus Brüsseler Sicht unbefriedigenden Entwicklungen in der Türkei auf Eis. Bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gebe es neue Defizite, kritisiert die EU jetzt.
"Weitere Rückschritte in vielen Bereichen", mit Worten wie diesen bewertet die EU-Kommission die jüngsten Entwicklungen in dem Land in ihrem Jahresbericht zur Lage in der Türkei. Bei der Demokratie habe es unter der Staatsführung des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zuletzt weitere Rückschritte gegeben.
Auch Bedenken der EU aus dem vergangenen Jahr hinsichtlich der weiteren Verschlechterung der Rechtsstaatlichkeit, der Grundrechte und der Unabhängigkeit der Justiz seien von Ankara ignoriert worden. Konkret bemängelt die EU-Kommission, dass im Zuge des Putschversuches im Jahr 2016 eingeführte Sonderbefugnisse für staatliche Behörden noch immer gültig seien und einen starken Einfluss auf Demokratie und Grundrechte hätten.