EU für pragmatischen Umgang mit den Taliban
DW
Einigkeit der EU-Außenminister beim Vorgehen in Afghanistan: Man will pragmatische Kontakte zu den Taliban - aber unter Bedingungen. Vorrang hat die Verhinderung einer humanitären Katastrophe.
Für den EU-Chefdiplomaten Josep Borrell ist es ein Erfolg: Die europäischen Außenminister befürworten ein gemeinsames Vorgehen beim Umgang mit der neuen Taliban-Regierung in Kabul. Man habe sich auf Mindestanforderungen geeinigt, die sie erfüllen müsse, um ein "operatives Engagement" der Europäer mit den neuen Machthabern zu ermöglichen, sagte Borrell nach dem Treffen mit seinen EU-Kollegen im slowenischen Brdo. "Afghanistan hat Bedeutung für unsere Sicherheit", betont er, es gehe unter anderem darum, den Export von Terrorismus und Drogen zu verhindern. Deutschland und Frankreich hatten ein Papier vorgelegt, um die Debatte unter den Außenministern zu steuern. Aber die Einigkeit schien von vornherein breit: Man wolle "Arbeitskontakte" zu den Taliban, betonte etwa der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis, man müsse mit den Nachbarstaaten Afghanistans zusammenarbeiten und eine weitere Migrationskrise verhindern. Das schien auch Hauptanliegen des Österreichers Alexander Schallenberg, der eine klare, gemeinsame Sprache forderte.More Related News