EU billigt deutschen Vorschlag für weniger Düngung
n-tv
Deutschland macht einen Vorschlag, wie es die Nitratbelastung seiner Felder senken will - und erhält die Zustimmung der EU-Kommission. Er sieht vor, dass deutlich weniger Fläche intensiv gedüngt werden darf. Das sollen künftig mehr Messstationen überwachen. Minister Özdemir will bis Sommer eine Entscheidung herbeiführen.
In den jahrelangen Streit zwischen Berlin und Brüssel über die Senkung der Nitratbelastung im Grundwasser kommt Bewegung: Die EU-Kommission billigte nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums einen neuen Vorschlag zur Ausweisung belasteter Gebiete und mahnte eine "sehr zügige Verabschiedung" an. Die Bundesregierung plant demnach, den Entwurf noch vor der Sommerpause durch den Bundesrat zu bringen. Er hoffe "sehr auf die Unterstützung" der Länder, erklärte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Die EU kritisiert seit Jahren, dass Deutschland die Nitratrichtlinie nicht ausreichend umsetzt, die sich um den Schutz des Grundwassers vor zu hoher Nitratbelastung kümmert. Der Europäische Gerichtshof verurteilte die Bundesrepublik 2018 deshalb und forderte Änderungen des deutschen Düngerechts.
Die aktuelle Düngeverordnung trat schließlich nach langen Verhandlungen im Mai 2020 in Kraft - wichtige Bestimmungen darin aber erst im Januar 2021. Im Zentrum steht die Ausweisung sogenannter roter Gebiete, die schon stark belastet sind und wo Landwirte daher weniger Dünger ausbringen dürfen.