EU-Beratungen: Sorge vor Wegfall von Fischereiausnahmen
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Fischer an der deutschen Ostseeküste dürfen einst wichtige Bestände gar nicht mehr gezielt oder nur in Ausnahmen befischen. Der Wegfall solcher Ausnahmen könnte folgenreich sein.
Freest (dpa/mv) - Die auf EU-Ebene vorgeschlagenen weiteren Einschränkungen für die Ostseefischerei bereiten Fischern und Experten an der deutschen Ostseeküste Sorgen. Für die derzeit in Luxemburg laufenden Beratungen über Fangmengen, hat die EU-Kommission vorgeschlagen, bislang geltenden Ausnahmen zu streichen, die es Fischern erlauben, mit kleineren Kuttern und Stellnetzen Hering zu fangen.
"Beim Westhering würde der Entfall der Möglichkeit einer gerichteten Fischerei den Niedergang unserer Küstenfischerei noch beschleunigen", sagte der Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, Christopher Zimmermann. "Das ist kaum verständlich, denn die Fangmenge macht fast keinen Unterschied."
Michael Schütt von der Fischereigenossenschaft Peenemündung in Freest sagte, man hoffe, der Vorschlag werde abgelehnt. Andernfalls würde es das Aus für weitere Berufsfischer bedeuten, schätzt der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Kutter- und Küstenfischerverbands von Mecklenburg-Vorpommern, der sich längst in Auflösung befindet. In Freest gab es seiner Aussage nach vor vier Jahren noch 28 Fischereibetriebe. "Jetzt hab' ich noch zwölf." Diese hätten schon weitere Standbeine. "Von der Fischerei können die schon gar nicht mehr leben."