
EU berät über Erdgas mit grünem Gütesiegel - Thunberg: „Gefälschte Klimaschutzmaßnahmen“
Frankfurter Rundschau
Große Unternehmen für fossile Brennstoffe setzen sich für den Erhalt vom blauen Wasserstoff ein. Doch das könnte die Nutzung von Erdgas künftig festschreiben.
Brüssel - Die meisten alltäglichen Dinge können mit Strom betrieben werden - Autofahren, Heizen, Aufladen von Telefonen oder Laptops - und all diese Energie könnten künftig aus Quellen wie Wind, Sonne und der natürlichen Bewegung von Wasser stammen. Für Branchen, die mehr Energie benötigen, als Solar- oder Windenergie wie Flugzeuge, Stahl oder Beton - gibt es Wasserstoff. Den gibt es überall, berichtet der amerikanische Nachrichtendienst CNN.
Es werden Milliarden von Dollar in die Wasserstoffindustrie investiert, aber nicht alle Arten von Wasserstoff sind gleich. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element auf unserem Planeten, aber er muss von seiner Quelle isoliert werden, was Energie erfordert. Derzeit wird er meist aus fossilen Brennstoffen - Erdgas, Kohle und Erdöl - als sogenannter „grauer“ Wasserstoff gewonnen. Wenn das bei der Produktion freigesetzte Kohlendioxid (CO2) abgeschieden wird, erhält man „blauen“ Wasserstoff.
Während Regierungen auf der ganzen Welt neue Energiestrategien entwickeln, um den Kohlenstoff rasch aus ihrer Wirtschaft zu entfernen, setzen sich die großen Unternehmen für fossile Brennstoffe dafür ein, dass der blaue Wasserstoff bleibt. Energie- und Klimaexperten sind der Meinung, dass sie damit die weltweite Nutzung von Erdgas, einem fossilen Brennstoff, der die Erde erwärmt, auf Jahrzehnte hinaus festschreiben, so CNN weiter.