EU-Behörde: Corona-Tests für Reisende aus China unnötig
DW
Die Europäische Union verzichtet bislang darauf, Corona-Tests für Flugpassagiere aus China zu verlangen. In der EU seien sehr viele Menschen immunisiert und geimpft, so die Begründung.
Die EU-Gesundheitsbehörde hat die Einführung von Pflicht-Untersuchungen für Reisenden aus China trotz des starken Anstiegs der Corona-Fälle in der Volksrepublik als "ungerechtfertigt" bezeichnet. Trotz der Einführung dieser obligatorischen Corona-Tests in den USA und Italien seien solche Maßnahmen für die EU insgesamt nicht notwendig, erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm.
Die Behörde verwies darauf, dass die EU-Staaten "ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung" aufwiesen. Die Kommission in Brüssel erklärte, dass die in China verbreitete BF.7-Omikron-Variante bereits in Europa zirkuliere und dass die Bedrohung nicht wesentlich zugenommen habe. Dennoch "bleiben wir wachsam und werden bereit sein, die Notbremse zu ziehen, wenn es nötig ist", hieß es in Brüssel.
Inzwischen verschärfte auch Spanien seine Einreiseregeln. Dort müssen Passagiere aus China künftig einen Corona-Test oder eine vollständige Impfung vorlegen. Das kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias an. Ab wann die Beschränkungen gelten, stehe noch nicht fest. Zudem werde sich Spanien darum bemühen, so schnell wie möglich eine gemeinsame Linie aller EU-Länder in dieser Frage zu definieren.
Angesichts der schweren Corona-Welle in China haben mehrere Länder für Einreisende aus der Volksrepublik verpflichtende Corona-Tests angeordnet, darunter Italien, die USA, Japan, Indien, Malaysia und Südkorea.
Italien verlangt zudem eine Virus-Sequenzierung. Bisher wurden bei den Tests aber keine neuen Virusvarianten nachgewiesen, wie Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mitteilte.