Etliche Tiere stehen vor dem Feuer-Tod – warum der Tierschutzverein vor Osterfeuern warnt
RTL
Nach zweijähriger Corona-Pause brennen dieses Jahr die meisten Osterfeuer wieder. Doch die riesigen Feuer werden zu Scheiterhaufen für viele Tiere.
Nach zweijähriger Corona-Pause brennen dieses Jahr die meisten Osterfeuer wieder. Doch die riesigen Feuer werden zu Scheiterhaufen für viele Tiere. Für Menschen bergen die meterhohen Feuer ebenfalls Gefahren. Wir erklären, woran das liegt.
Damit ein Osterfeuer brennen kann, wird das Holz vielerorts schon Tage vor dem eigentlichen Abend gestapelt. Und genau das bedeutet den Feuer-Tod für viele Wildtiere, denn die suchen Schutz in den Haufen aus altem Holz. Ursula Bauer vom Schutzverein Aktion Tier erklärt laut DPA, dass sich zwischen den Holzscheiten Wildtiere, wie Vögel, Igel oder Mäusen verstecken.
Wichtig ist daher, dass das zuvor gestapelte Holz am Tag des Feuers noch einmal umgestapelt wird. Dadurch haben Tiere die Möglichkeit zu fliehen.
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Osterfeuer belasten die Luft eindeutig. Der Übeltäter ist klar: der beim Verbrennen entstehende Feinstaub. Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) produziert ein größeres Feuer mit Gartenabfällen innerhalb von sechs Stunden etwa so viel Rauch und Rußpartikel - darunter Feinstaub - wie 250 ältere Autobusse an einem Tag. Das kann sich auf die Gesundheit auswirken: Denn Feinstaub kann etwa die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System schädigen.
Lese-Tipp: Wie sich das Wetter auf die Feinstaubbelastung in den Tagen nach den Osterfeuern auswirkt, können Sie hier nachlesen.
Allerdings betont Ute Dauert, beim Umweltbundesamt (UBA) zuständig für die Beurteilung der Luftqualität, dass Schäden durch Osterfeuer von mehreren Faktoren abhängen können: So hat das Wetter Einfluss auf die Feinstaubbelastung. Kräftiger Wind könne die Schadstoffe rasch verteilen, und Niederschlag wasche sie aus der Atmosphäre aus, so dass die Feinstaubbelastung der Luft sinke. Weht allerdings wenig Wind, dann können Schadstoffe über Stunden oder gar Tage in der Luft bleiben und sich in der unteren Atmosphäre anreichern.
Osterfeuer lassen Dauert zufolge die Feinstaubbelastung nicht so stark ansteigen wie etwa das Silvesterfeuerwerk, da sie zu unterschiedlichen Zeiten am Osterwochenende und zudem in geringerem Umfang abgebrannt werden. An Silvester springen die Feinstaubemissionen in den Stunden nach Mitternacht auf 1000 Mikrogramm pro Kubikmeter im Stundenmittel. Das entspricht laut UBA rund einem Prozent der jährlich freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland. (dpa/lra)