Estland schickt Marine zum Schutz von Unterseekabel
n-tv
Nach mutmaßlich absichtlich herbeigeführten Schäden am Unterseekabel Estlink 2 wird mit einer mehrmonatigen Reparatur gerechnet. Estland will die Stromleitung Estlink 1 nun zur Not mit militärischen Mitteln verteidigen. Man wolle eine klare Botschaft senden, heißt es.
Estland wird nach dem Ausfall des Unterseekabels Estlink 2 die Stromleitung Estlink 1 durch Patrouillenschiffe überwachen lassen. "Wir haben beschlossen, unsere Marine in die Nähe von Estlink 1 zu schicken, um unsere Energieverbindung mit Finnland zu verteidigen und zu schützen", schrieb Verteidigungsminister Hanno Pevkur auf X. Der Schritt sei mit Armeechef Andrus Merilo vereinbart worden. Damit solle sichergestellt werden, dass der wichtigen Verbindung nichts passiere und sie betriebsbereit bleibe, sagte Pevkur im estnischen Radio.
Die Stromverbindung Estlink 2 zwischen Estland und Finnland war am Mittwoch unterbrochen worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und haben den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker "Eagle S" festgesetzt, dessen Anker den Schaden am Kabel verursacht haben könnte. Das Schiff soll der EU zufolge zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören - Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland inoffiziell benutzt, um Sanktionen etwa beim Öltransport zu umgehen.