Essstörungen im Sport: Wenn Leichtsein zum schweren Problem wird
DW
Norwegens Skisprungstar Maren Lundby hat die Diskussion um das bewusste Abhungern im Leistungssport befeuert. Expertinnen warnen vor der Gefahr, in eine gefährliche Essstörung abzurutschen.
"Mir wurde früher auch immer suggeriert: Die Bleistifte rennen vorne, nicht die Radiergummis", sagt Sabrina Mockenhaupt der DW. "Das klingt salopp, kann sich aber schnell im Kopf festsetzen." Die 40 Jahre alte Ex-Läuferin hat in ihrer Karriere 40 deutsche Meistertitel über die langen Distanzen gewonnen. "Ich war nie zu dünn. Vielleicht war meine Karriere deshalb auch so lang", vermutet Mockenhaupt. "Ich glaube nicht, dass viele der dünnen 20-Jährigen, die aktuell Wettkämpfe bestreiten, auch mit 35 Jahren noch Rennen laufen."
Die Diskussion um die Gefahr, im Spitzensport durch Abhungern in schwere Essstörungen abzurutschen, ist durch den norwegischen Wintersportstar Maren Lundby neu befeuert worden. Die Skisprung-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin verzichtete Anfang Oktober überraschend auf die komplette Saison mit dem Höhepunkt der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.