
Esken und Klingbeil führen die SPD
DW
Saskia Esken bleibt in der Doppelspitze - doch der männliche Part wird gewechselt. Der bisherige Generalsekretär Lars Klingbeil folgt auf Norbert Walter-Borjans.
Saskia Esken und Lars Klingbeil bilden die neue Doppelspitze der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Auf dem Bundesparteitag erhielt Esken 465 von 606 gültigen Stimmen, das entspricht 76,7 Prozent. Auf Klingbeil entfielen 523 Ja-Stimmen und somit 86,3 Prozent. Da die Wahl wegen der Corona-Pandemie digital abgehalten wurde, muss das Ergebnis noch schriftlich bestätigt werden.
Klingbeil hatte zuvor für Geschlossenheit geworben. Zwar mache Vielfalt die Partei stark - "aber am Ende sind wir eine SPD", sagte er auf dem Parteitag in seiner Bewerbungsrede. Der Erfolg der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl sei "über das Teamplay" gekommen. Dies wolle er fortsetzen, sagte der bisherige Generalsekretär. Ein Sieg reiche nicht: "Ich will mehr."
Nachfolger Klingbeils wird der frühere Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert. Der neue Generalsekretär wurde mit 77,8 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt. Kühnert stammt aus Berlin. Er war zuletzt stellvertretender Parteivorsitzender. Der 32-Jährige bezeichnet sich selbst als Sozialisten.
Bundeskanzler Olaf Scholz feierte noch einmal den Sieg der SPD bei der Bundestagswahl im September, nach der er Angela Merkel von der CDU ablösen konnte. Die Union hatte eine große Koalition mit den Sozialdemokraten gebildet. Nun schloss sich die SPD mit den Grünen und der FDP zur ersten Ampelkoalition auf Bundesebene zusammen. "Wir starten in einer schwierigen Zeit", so Scholz. Doch es sei ein Aufbruch zu spüren.
Aufgabe sei es, die "richtigen Antworten" zu geben. Dazu gehöre die Botschaft an die "ganz normalen Leute": "Es geht gut aus." Bei der industriellen Modernisierung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft gehe es darum, sichere Arbeitsplätze zu erhalten.