Esch hebt ab ins Kulturhauptstadtjahr 2022
Frankfurter Rundschau
Früher Zentrum der Stahlindustrie, heute Ort der Wissenschaft, Technologie - und der Kultur: Esch in Luxemburg will sich als Europäische Kulturhauptstadt neu zeigen.
Esch/Alzette - Mit einem fulminanten Open-Air-Spektakel inklusive Raketenstart hat Luxemburgs zweitgrößte Stadt Esch ihr Programm als Europäische Kulturhauptstadt 2022 begonnen.
Rund 25.000 Gäste feierten am Samstagabend im historischen Zentrum von Esch und im hippen Universitätsviertel Esch-Belval - bei Live-Musik, DJs, Tanz, Lichtinstallationen, Performances und Projektionen.
Als Höhepunkt des Abends hatten sich alte Hochöfen auf dem einstigen Hüttenwerksgelände in Belval in eine multimediale Raketen-Startrampe verwandelt. Per Lichtshow und mit Projektionen wurde der Start ins All bei Dampf und Rauch inszeniert: Ab in den Orbit ging es aber dann nur virtuell. Zuvor war bereits das Rathaus zu einer „Raketenzentrale“ geworden.
Mit dem symbolträchtigen Auftakt ins Kulturjahr will sich Esch an der Alzette neu auf der kulturellen Landkarte positionieren. „Wir zeigen, dass eine von der Stahlindustrie geprägte Region auch Kultur kann“, sagte der Bürgermeister der Stadt Esch und Präsident von Esch2022, Georges Mischo. Und „Region“ meint mehr als Esch, reicht doch die gemeinsame industrielle Geschichte aus Eisenerz und Stahl weit über die 36.000-Einwohner-Stadt hinaus.
Deshalb hat Esch 18 weitere Gemeinden im Süden Luxemburgs und im angrenzenden Frankreich mit ins Boot geholt - mit insgesamt 200.000 Menschen aus 120 Nationen. Die Idee ist, dass diese Kommunen über Kulturprojekte in Bewegung kommen. „Wir wollen dazu beitragen, der Stadt und der Region mit Esch2022 eine neue Identität zu geben“, sagte die Generaldirektorin von Esch2022, Nancy Braun.