Es ist nichts Unchristliches am Streben nach Geld und Macht
Die Welt
Die protestantische Lehre hat sich spätestens in der Zeit der Aufklärung mit dem menschlichen Durst nach Macht und wirtschaftlichem Erfolg versöhnt. Doch nun muss sich die christliche Hegemonie gegen einen marxistisch verbrämten Konfuzianismus behaupten
Zur Weltherrschaft braucht es Willen zur Macht. In seinem jüngst veröffentlichten Buch „Religion and the Rise of Capitalism“ zeigt der Ökonom Benjamin Friedman, wie Wille und Macht sich aus der (von Max Weber sogenannten) „protestantischen Ethik“ heraus in Großbritannien zur Zeit der Aufklärung entwickelten und später in die USA exportiert wurden. Für in der lutherischen Tradition stehende deutsche Leser ist es vielleicht überraschend, dass diese Entwicklung nicht in der Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, sondern mit der Calvinistischen Prädestinationslehre entstand.
An die Lehre von Augustinus anknüpfend glaubte der französisch-schweizerische Reformator Calvin, dass aufgrund des biblischen Sündenfalls das Schicksal aller Menschen vorherbestimmt sei. Die meisten wären verdammt, nur wenige von Gott auserwählt. Daran könne auf Erden keiner etwas ändern.