
"Es ist nicht so, dass wir sagen: Ey geil, 19 Gegentore"
n-tv
Die Klubs in den unteren Tabellenregionen kassierten am Wochenende teils verheerende Klatschen. Auffällig ist, dass der klassische Abwehrspieler früherer Tage heute ausgedient hat. Auch die eher schlechter besetzten Vereine wollen mitspielen - mit teils üblem Ausgang!
In Bochum waren sich die VfL-Fans nach dem Spiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach einig: An so eine (erste) katastrophale Halbzeit konnten sich selbst die älteren Anhänger nur schwer erinnern. Und auch Trainer Thomas Letsch blieb in seiner schieren Fassungslosigkeit nur der blanke Zynismus: "Wir sind auf dem Weg zu einem neuen Rekord!" Einen Tag später - emotional wieder etwas abgekühlter - schob er noch hinterher: "Es ist nicht so, dass wir sagen: Ey geil, 19 Gegentore, weiter geht's, wird schon passen - nein."
Wenn die Borussia aus Mönchengladbach am Samstag im Ruhrstadion auch nur jede zweite ihrer zahlreichen Chancen genutzt hätte, das Ergebnis wäre in jedem Fall zweistellig ausgefallen. 27 Mal schossen die Gladbacher am Ende auf das Bochumer Tor - und VfL-Trainer Letsch fand dafür eindeutige Worte: "Das ist ein Skandal. Da werden wir genau schauen, warum, wieso, weshalb und dann werden wir adaptieren."
Und während Bochum noch fleißig überlegte, was man wie in Zukunft besser machen könnte, legte der SV Werder Bremen mit einer erstaunlichen Nichtleistung am Sonntag in Darmstadt nach. Die Kritik von Stürmer Marvin Ducksch hörte sich in ihrer Art und Weise fast schon frappierend identisch zu den Bochumer Worten tags zuvor an: "Eine absolut verdiente Niederlage. Wenn du erst nach dem 1:4 anfängst, Fußball zu spielen, hast du das Spiel absolut verdient verloren. Wie wir uns die Gegentore fangen, ist bodenlos. Wenn du so verteidigst - ob es Aufsteiger sind oder nicht - wird es schwer, in der Bundesliga Punkte zu holen."

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.